Die Kapelle Santa Margherita aus dem XI. Jahrhundert liegt auf einem Gebirgsausläufer, dem sogenannten Sasso della Guardia bei Somadino in der Gemeinde von Casargo. Die strategische Position zeugt von den militärischen Ursprüngen, gedacht als Verteidigungseinrichtung zwischen dem Valsassina und dem Valvarrone.
Dem alleinigen, nicht besonders großen Kirchenschiff geht eine Säulenhalle voraus. Zu den bedeutenden römischen Zeugnissen gehören die graziöse halbrunde Apsis und der Freskenzyklus aus den ersten Jahren des XII. Jahrhunderts, einziges Beispiel der römischen Malerei im gesamten Tal. In den Fresken, die an die byzantinische Kunst erinnern, findet man einen Christus Pantokrator, eine Jungfrau und einige Heilige, an der Nordwand stellt eine Freske die Jungfrau zwischen den Heiligen Roco und Margherita dar.
Die Kirche ist mit dem Kult der S. Margherita verbunden, von der man sagt, sie sei das Mädchen, das von San Giorgio im Kampf mit dem Drachen gerettet wurde. Eine andere Legende hingegen sieht sie als Schwester der Heiligen Eremiten Lariani, der verschiedenen Kirchen und Oratorien im Tal gewidmet sind und einst eine bedeutende Rolle in der Verteidigung spielte. Zu diesen gehören die Kirche Camaggiore und San Grato a Vendrogno, Sant’Ulderico in Casargo und San Calimero in Pasturo.